Sind euch beim Lesen des Titels sofort ein paar Missgeschicke eingefallen, die beim Basteln mit Papier immer wieder passieren? Ich bin in jede der folgenden Fallen bereits reingetappt, in manche sogar mit Anlauf und offenen Augen! Damit euch das erspart bleibt, habe ich meine Top 5 Bastelfallen mit jeweils zwei Lösungsideen aufgeschrieben.
1. Günstig und/oder das falsche Material kaufen
Man hat in der Drogerie des Vertrauens die Schreibwarenregale geplündert: Sticker, Kleber, Papiere und kleine Stempel sind im Einkaufskorb gelandet. Man hat damit richtig tolle Layouts gebastelt, stellt aber nach einiger Zeit fest, dass die Farben der Papiere ausbleichen, die Sticker nicht mehr kleben und die Fotos durch den nicht-säurefreien Kleber beschädigt sind.
💡 Beim Kauf auf Säure-, Lignin- und Lösungsmittelfreiheit achten. Nicht alle Scrapbooking-/Bastelmaterialien entsprechen diesen Kriterien von Natur aus!
💡 Lieber weniger und dafür in guter Qualität kaufen. Es gibt zahlreiche Scrapbooking Läden und Online Shops, die ein breites Sortiment geeigneter Materialien samt Beratung anbieten.
2. Sich (unbewusst) mit anderen vergleichen
Diese Falle ist eine besonders gemein, da man sie häufig nicht direkt bemerkt. Eventuell hat man auf Instagram die Projekte der Lieblingskreativen angesehen und ist dann voll motiviert und mit einer super Idee an den Basteltisch gegangen. Während man vor sich hinarbeitet schleicht sich ein kleiner, fieser Gedanke von hinten an: XY hätte das sicherlich anderes hingelegt, ABC würde bestimmt eine andere Farbkombination wählen und ehe man sich versiehst, gefällt einem das eigene Papierprojekt nicht mehr.
💡 Social Media Zeit reduzieren und Accounts, die einen runterziehen, entfolgen.
💡 Nicht vergessen, dass die meisten Design Team Mitglieder einen großen Fundus an Materialien haben und (im besten Fall) dafür entlohnt werden, Produkte im allerbesten Licht darzustellen.
3. Journalinghindernisse und -herausforderungen
In meinen Videos habe ich es schon häufiger erwähnt: als ich mit dem Scrappen anfing, habe ich nur sporadisch gejournalt. Ich war der festen Überzeugung, dass ich mich immer an das Geschehene erinnern werde. Zwar weiß ich auch nach zehn Jahren noch die ungefähren Umstände, unter denen ein Foto aufgenommen wurde, aber die Feinheiten verblassen doch mit der Zeit.
Ein weiterer Punkt ist die eigene Handschrift auf Papierprojekten. In meinen Kursen höre ich immer wieder, dass die eigene Schrift als störend auf einer Scrapbooking Seite oder in einem Mini Album empfunden wird. Auch die Angst vor Rechtschreibfehlern hält manche vom Einsatz handgeschriebener Texte ab.
💡Wird die eigene Handschrift als störend empfunden, können Großbuchstaben Abhilfe schaffen. Diese sehen eigentlich immer gut aus und passen zu jeglichen Projekten.
💡Wird das Journaling am PC angefertigt, hilft ein Rechtschreibprogramm bei der Kontrolle der Texte. Wenn man handschriftliche Texte zu einem Projekt hinzufügen möchte, macht es evtl. Sinn, das Journaling erst einmal auf Schmierpapier vorzuschreiben.
💡 Podcast-Tipp: PADO #5 – die weite Welt des Journalings
Wir schauen uns in dieser Folge des Papiersalat auf die Ohren Podcasts an, was Journaling genau ist, aus welchen Gründen man es einsetzen kann und sollte und welche Arten des Journalings es gibt. Wir besprechen Möglichkeiten, wie man es auf Layouts oder Albumseiten einfügen und die Fähigkeit des Journalings beüben kann. Und wir werfen einen Blick auf Schreibblockaden bzw. Startschwierigkeiten und mit welchen Kniffen man diese in den Griff bekommt.
4. Unordnung am Arbeitsplatz
Ich weiß, ich weiß – auch mein Basteltisch hat nur eine Arbeitsfläche von 10×10 cm! Oft liegt mein Schneidebrett auf den Beinen, weil ich einfach keinen Platz mehr auf dem Tisch habe. Diese Art von Unordnung bzw. Überfüllung meine ich hier allerdings nicht – sondern Farbmaterialien, Kleber und benutzte Stempel, die auf ein Papierprojekt tropfen oder fallen können. Und ich weiß wirklich, wovon ich rede! 🙂
💡 Um ungewollte Stempel(teil)abdrücke auf dem Papier zu verhindern, kann man die Stempel direkt nach der Benutzung am besten gleich reinigen und zur Seite legen. Ich habe eine kleine Schale auf meinem Tisch stehen, in die ich die Stempel nach der Benutzung reinlege, so bleiben sie in Griffnähe.
💡 Beim Basteln sollte man es vermeiden, Flüssigkleber, tropfende Gegenstände etc. über dem Projekt hinweg zu bewegen. Tuben und Sprays so schnell wie möglich wieder verschließen, so verhindert man auch ein Austrocknen.
5. Alle neuen und hippen Scrapbooking Materialien kaufen
Auf Instagram entdeckt man stets die neuesten Trends und besten Angebote. Enthusiastisch werden die schönen neuen Dinge gekauft und nach einem Jahr ungeöffnet in der Bastelschublade wieder entdeckt. Irgendwie hatte man nie Zeit, sich mit Material und Handhabung zu beschäftigen.
Im Alltag fehlt häufig die Zeit, sich wirklich ganz in Ruhe hinzusetzen, die Bedienungsanleitungen durchzulesen oder Anleitungsvideos zu kucken, um dann ganz entspannt alles auszuprobieren. Die Scrapbooking-Industrie ist schnelllebig, so dass sich leicht ein Gefühl der Überforderung oder des Hinterherrennens einstellt. Zudem ist der Kostenaufwand hoch, wenn jeder Trend mitgemacht wird.
💡 Man muss nicht alles selbst besitzen und kann sich auch mit Scrap-Bekannten zusammentun und/oder sich gegenseitig kleine Workshops zu bestimmten Tools geben.
💡 Second Hand Käufe bieten oft tolle Schnäppchen zu geringem Geld, z.B. in Facebook-Gruppen, Foren, auf Crops oder bei Instagram-Flohmärkten. Auf meiner Seite befindet sich ebenfalls einen kleinen Flohmarkt, den ich in unregelmäßigen Abständen aktualisiere.
Habt ihr euch in einigen Punkten wiedererkannt?
Welche Fallen sind euch bekannt, wie schafft ihr es, sie zu vermeiden und welche Tipps habt ihr für andere? Schreibt gerne hier in die Kommentare oder sendet mir eine Mail an hallo@jannawerner.de.
Übrigens gibt es eine Papiersalat auf die Ohren Podcast Episode zum Thema Scrapbooking Fallen, in denen ich weitere meiner Missgeschicke verrate und überlege, wie diese zu vermeiden sind. Könnt ihr hier anhören: PADO #1 – Scrapbooking Fallen.
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